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Ich konnte kein Wort Deutsch

Wasim Almahmoud ist Integrationsbeauftragter in Sasbach. Hier in der Wohnanlage der Gemeinde. Foto: Roland Spether

Bericht aus Acher-Rench-Zeitung vom 9.2.2022

Sasbach. Sein Weg führte Wasim Almahmoud von Hama in Syrien über Beirut im Libanon nach Sasbach in Baden. Hier ist der junge Mann nicht nur angekommen, er fand auch eine neue Heimat, viele Freunde und eine Arbeit als Integrations- und Flüchtlingsbeauftragter der Gemeinde. „Ich fühle mich hier sehr wohl und ich bin jetzt auch ein Deutscher“, sagt er im Gespräch mit der ARZ. Mit strahlendem Gesicht und Stolz zeigt er seinen Personalausweis, den er im Herbst 2021 nach einem sehr erfolgreichen Weg der Integration und viel persönlichem Einsatz erhalten hat.

Vor dem Krieg geflohen

„Es war von Anfang an mein Wunsch, Deutsch zu lernen, zu arbeiten und mich für die Gesellschaft zu engagieren“, so Wasim Almahmoud, der vor Gewalt und Krieg in seinem Heimatland floh. Er gehörte zu den 16 Flüchtlingen aus Syrien, die am 17. Januar 2014 nach Sasbach kamen und im Seminar St. Pirmin eine erste Unterkunft und Hilfen von der Gemeinde, einem ehrenamtlichen Unterstützerkreis und der Leitung des Seminars bekamen. In Syrien studierte Wasim Almahmoud Arabistik und in Beirut wollte er den Master in Arabischer Sprache und Literatur machen. Doch dann traf er eine andere Entscheidung, stellte in Beirut den Antrag für die Ausreise nach Deutschland und gehörte zu den 10.000 Kontingentflüchtlingen, die im Rahmen humanitärer Hilfen aufgenommen wurden. Das Besondere war, dass diese nicht das aufwendige Asylverfahren durchlaufen mussten und nach ihrer Ankunft eine Aufenthaltserlaubnis bekamen. Deshalb konnten Erwachsene gleich arbeiten, was Wasim Almahmoud auch tat.

„Als ich hierher kam, konnte ich kein Wort Deutsch“, sagt Wasim Almahmoud, der damals sofort erkannte, was für seine persönliche und berufliche Zukunft oberste Priorität haben muss. So absolvierte er Deutschkurse auf dem Sprachniveau A1 bis B1, sprach täglich die deutsche Sprache und nach wenigen Monaten beherrscht er sie so gut, dass er 2015 zum Projekt-Team der Kommunalen Jugendarbeit Sasbach gehörte und mit Verena Schuler und Sara Hamdi al Najjar ein Konzept entwickelte, um mit Schülern wie denen der Heimschule Lender über Flüchtlinge, Asylsuchende und den Krieg in Syrien ins Gespräch zu kommen.

Als Übersetzer gefragt

Mehr und mehr wurde er auch als Dolmetscher angefragt. Als dann ab dem 5. September 2015 über 500 Flüchtlinge auf teils abenteuerlichen Wegen über die „Balkan-Route“ und das Mittelmeer in der kurzfristig eingerichteten Erstaufnahme „Bel Air“ in Sasbachwalden einzogen, war Wasim Almahmoud als viel gefragter Übersetzer vor Ort. Noch sehr genau erinnert er sich daran, wie er vor einer Fernsehkamera stand, Betriebsleiter Servet Gürbüz und Ansgar Fehrenbacher vom Regierungspräsidium Freiburg als Dolmetscher diente und in der Folgezeit für die Flüchtlinge eine sehr große Hilfe war. Mitte September bekam er einen Arbeitsvertrag als Sozialarbeiter und war zunächst im „Bel Air“ und dann in der Unterkunft in Immendingen für die Flüchtlinge tätig, bevor er in der beruflichen Robert- Schumann-Schule in Baden- Baden eine Anstellung als Nebenlehrer bekam und Jugendliche in Deutsch unterrichtete.

Bei der Gemeinde Sasbach ist er seit 2019 angestellt, arbeitet mit den Amtsleitern Kerstin Burkart und Marcel Stöckel sowie der Integrationsmanagerin des Landratsamtes, Ute Weigel-Müller, und dem Helferkreis zusammen, um Integration der Flüchtlinge über die Bereiche Wohnen, Bildung, Arbeit und Projekte zu verwirklichen. Wichtig ist ihm, dass die Flüchtlinge mitmachen, die Sprache lernen, selbst aktiv werden und eine Arbeit bekommen, wie dies 2021 bei der Vermittlung von Vollzeitstellen für fünf Männer gelang. Während 110 Flüchtlinge Wohnungen in Sasbach und Obersasbach haben, leben derzeit noch acht Erwachsene und fünf Kinder in der Wohnanlage in der Allmendstraße. Hier ist er regelmäßig, berät und begleitet die Flüchtlinge, hilft bei der Wohnungssuche, organisiert Projekte und möchte mit ihnen die Außenanlage gestalten.

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Derya Türk-Nachbaur

Pressemitteilung SPD-Bundestagsabgeordnete Derya Türk-Nachbaur im Gespräch mit Initiativen

Bild: SPD-Bundestagsabgeordnete Derya Türk-Nachbaur

Pressemitteilung vom 12.1.2022

 

Menschenrechte gelten auch für Flüchtlinge

 

Es sind schreckliche Bilder, die das Flüchtlingselend an der polnisch-belarussischen Grenze dokumentierten. Flüchtlingsfamilien müssen sich bei Eiseskälte in den Wäldern verstecken, um sich in Sicherheit zu bringen. Um aus den unerträglichen Zuständen in ihrer Heimat zu entkommen, hatten sie sich auf den Weg nach Europa gemacht. Doch hier wurden sie zum Spielball des belarussischen Diktators Lukaschenko.
Eine Situation, die für die SPD-Bundestagsabgeordnete Derya Türk-Nachbaur unerträglich ist. Sie nahm deshalb die Einladung zum corona-konformen Online-Gespräch der Ortenauer Flüchtlings- und Asylinitiativen an, die in einer E-Mail an die Abgeordnete einen menschlicheren Umgang mit den dort Gestrandeten anmahnten. Türk-Nachbaur ist Mitglied in den Bundestagsausschüssen für Menschenrechte und humanitäre Hilfe sowie wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.
 „Der direkte Austausch mit der Berliner Politik ist uns enorm wichtig“ betonte direkt zu Beginn Monika Huber, Vorsitzende von „Achern Miteinander“, stellvertretend für die beteiligten Initiativen. Ziel aller am Gespräch beteiligten sei es, dass die humanitären Menschenrechte durchgesetzt werden. Heribert Schramm von der Flüchtlingshilfe Rebland (Offenburg) sieht allerdings mit Blick auf die Situation an der EU-Außengrenze in Polen den „Anspruch auf Asylverfahren von der Politik nicht umgesetzt“.
Die SPD-Bundestagsabgeordnete weiß um die dramatische Situation an der dortigen Grenze: „Vier SPD-Kollegen aus der Bundestagsfraktion waren dort.“ Sie berichteten von 4500 Menschen, die im Dezember an der Grenze ausharrten. Zwar wurden auch die Bundestagsabgeordneten nicht in das Sperrgebiet gelassen, sie hatten aber Gespräche mit polnischen Bürgermeistern, die den Flüchtlingen geholfen haben, wo sie konnten. Zahlreiche Bürger polnischer Grenzstädte haben für die Flüchtlinge gekocht und sie anderweitig versorgt. Berichtet haben die vier Bundestagsabgeordneten auch von Gesprächen mit polnischen Grenzbeamten, die sich gegen ihren Willen an illegalen Push-Backs beteiligen mussten, also der widerrechtlichen Abschiebung von Menschen über die Grenze nach Belarus.
Türk-Nachbaur kritisierte Diktator Lukaschenko, der die Flüchtlinge zum „Spielball eigener Interessen“ gemacht hat. Zwar habe sich die Situation an der Grenze entspannt, da viele Menschen das Gebiet verlassen haben, das „hilft den Menschen vor Ort aber nicht“. Und weiter: „Es muss humanitäre Hilfe erfolgen, das Rote Kreuz muss dort hin und die Presse muss frei berichten können.“ Wichtig sei vor allem, dass die Menschen aus den Wäldern geholt werden. Mittlerweile seien 600 bis 800 Personen in Lagern untergekommen. In Polen haben viele von ihnen Asylanträge gestellt. Waren es im Jahr 2020 noch 2000 Anträge in Polen so waren es im vergangenen Jahr 8000 Asylanträge.
Gabriella Balassa, Kirchenbezirksbeauftragte für Flucht und Migrationsarbeit des evangelischen Kirchenbezirks in der Ortenau, informierte über die Situation in ihrem Heimatland. Ministerpräsident Orban hat demnach gerade ein „brutales Abkommen mit der Türkei zum Grenzschutz gemacht. Der türkische Grenzschutz wird nun an der ungarischen Grenze tätig.“ Balassa kritisierte, dass die EU nicht mit einer Stimme spricht. Aus Sicht von Derya Türk-Nachbaur ist die fragile Situation in der EU dafür verantwortlich, dass man sich nicht traut, die Einhaltung geltender Regeln konsequent von Polen und Ungarn einzufordern. Allerdings gebe es diplomatischen Bemühungen, die Probleme zu lösen. Da Polen die Solidarität der anderen europäischen Länder braucht, sieht es ihrer Einschätzung nach gut aus, was zumindest den Zugang von Hilfsorganisationen anbetrifft. Sie selber fordert ein klareres Bekenntnis zu den Menschenrechten.

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Eine Tüte Freude schenken

Bild: Philipp Schäfer, Elke Burger, Anita Cartus

aus Achern Aktuell vom 7.1.2022

 

Wie schon vor Weihnachten 2020 organisierten Ehrenamtliche von Achern Miteinander e.V. wieder die Weihnachtsaktion für Geflüchtete Eine Tüte Freude schenken”. Philipp Schäfer nahm dieses Mal die Organisation in die Hand und so wurden mehr als 50 Tüten, passend zum Alter und zur Anzahl der Familienmitglieder, mit Malstiften, Malblöcken, Spielsachen, Lebkuchen, Mandarinen und Tee bestückt und liebevoll gestaltet.

Nach Rücksprache mit dem zuständigen Sozialarbeiter, wurden die Tüten in der Woche vor Weihnachten in den Gemeinschaftsunterkünften überreicht. Die strahlenden Gesichter der Beschenkten, wie auch die der Ehrenamtlichen, zeigten deutlich, dass diese Aktion beiden gleichermaßen Freude bereitet hatte.

Unser Dank gilt allen HelferInnen und besonders Herrn Schäfer, die diese schöne Idee wieder umgesetzt haben.

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Kleine Fahrradwerkstatt leistet Großes

Verein Achern Miteinander möchte ein Begegnungscafé eröffnen und sucht nach einem Ort

Aus Acher-Bühler-Bote com 1.12.2021

 

Großer Andrang vor der Werkstatt von Achern Miteinander: Seit sechs Jahren trägt ein Team aus Ehrenamtlichen dieses Angebot. In der Zeit wurden mehr als 700 Räder verkehrssicher gemacht. Foto: Michaela Gabriel

Achern. Eine junge Frau mit Kopftuch kommt nicht nur wegen einer Fahrradreparatur in die Kronengasse. Sie sucht zusammen mit ihrem Mann auch Kontakt zu Deutschen, um das Sprechen der für sie neuen Sprache zu üben. Meistens sind aber am Mittwochnachmittag weit weniger Deutsche als Zuwanderer vor Ort. Ein Begegnungszentrum in der Innenstadt einzurichten, ist deshalb das Ziel des Vereins Achern Miteinander, der hinter der seit sechs Jahren ehrenamtlich geführten Fahrradwerkstatt steht.

Mehr als 700 gebrauchte Fahrräder wurden seit 2015 in der 30 Quadratmeter kleinen Werkstatt im ehemaligen Josefshaus in der Kronengasse verkehrssicher gemacht und weitergegeben. Die meisten gingen an Geflüchtete, von denen immer wieder neue in die Hornisgrindestadt kommen. Jährlich werden bis zu 200 Räder repariert. Hilfe zur Selbsthilfe gibt ein achtköpfiges Team mit dem pensionierten Berufsschullehrer Konrad Hasel als Motor und Initiator. Sie stellen für kleines Geld Ersatzteile, Werkzeug, Platz und ihr Wissen zur Verfügung. Die Pandemie konnte sie in ihrem Engagement nicht aufhalten. Gearbeitet wird seitdem viel im Außenbereich.

„Zu unseren Kunden gehören Menschen aller Schichten. Eine Rentnerin mit geringem Einkommen bekommt von uns auch ein instandgesetztes Fahrrad“, sagt Konrad Hasel. Wer wenig Geld habe, für den sei ein Fahrrad ein wichtiges Transportmittel, das Mobilität und Teilhabe ermögliche. Weil Reparaturen im Fachhandel für ganz kleine Geldbeutel oft zu teuer seien, wären sie ohne die Fahrradwerkstatt des Vereins häufig mit nicht verkehrssicheren Rädern unterwegs. Sie leiste also auch einen Beitrag zu mehr Verkehrssicherheit. Jeden Mittwoch von 13 bis 17 Uhr wird sie zum Treffpunkt – nur eben ohne Möglichkeit zum Aufwärmen und zu Gesprächen bei einem Kaffee.

Im Geschirrlager in der Kronengasse gibt es ebenfalls keine Möglichkeit, Platz zu nehmen. In Regalen warten aber jeden Mittwoch von 15 bis 16.30 Uhr gebrauchte und gespendete Haushaltswaren auf Interessenten. An der Tür wird kontrolliert, ob die Maskenpflicht und die Corona-Regeln eingehalten werden. Das Team der Ehrenamtlichen, die die Waren annehmen und für kleines Geld abgeben, umfasst fünf Leute. Gerlinde Seiler gehört dazu. Sie kann es kaum erwarten, dass ein Begegnungscafé mit der zusätzlichen Möglichkeit, gebrauchte Kleidung zu bekommen, eröffnet wird: „Es gibt so viele Bedürftige, deshalb ist unser Angebot so wichtig.“

„Menschen aus allen Schichten und allen Ländern sollen sich bei uns beteiligen”, wünscht sich Monika Huber, die Vorsitzende von Achern Miteinander. Ehrenamtliche Helfer stünden bereit. Vier Frauen besuchten kürzlich eine Fortbildung im Familienzentrum Freudenstadt. Sie wollen als Gastgeberinnen jeden willkommen heißen, zuhören und Kontakt zu anderen ermöglichen. Aber der Raum dafür fehlt. „Wir suchen und es gibt Objekte“, sagt die Vorsitzende. Doch konkrete Verhandlungen gebe es noch nicht. Um finanziell gewappnet zu sein, bemühe sich der Vorstand um Fördermöglichkeiten, etwa vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge oder von der Fernsehlotterie.

Für Menschen ohne Familie und für alle, die neu in der Stadt sind, soll das Begegnungszentrum von Achern Miteinander sein. „So eine Anlaufstelle finde ich total wichtig“, sagt Petra Leber aus Oberachern. Sie sei ein moderner Dorfbrunnen zur Orientierung und Vernetzung. Dort niederschwellige Angebote zu machen, dafür gebe es viele Ideen. Achern Miteinander, der frühere Arbeitskreis Migration, ist bereit den nächsten Schritt zu gehen und hofft auf die richtige Immobilie dafür.

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Kleiderkiste Achern schließt

Ingeborg Reiling vom ehrenamtlichen
Helferteam ist traurig. Sie hätte gern weiterhin Menschen aller sozialen
Schichten in der Kleiderkiste begrüßt.
Foto: Michaela Gabriel

VON MICHAELA GABRIEL

Aus Acher-Renchzeitung vom 20.11.2021

 

Achern.
Zum Jahresende schließt die Kleiderkiste, ein sozialer Treffpunkt in den Räumen des Diakonischen Werks in der Acherner Ratskellerstraße 8. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter und die Kunden, die dort regelmäßig nach günstigen gebrauchten Kleidungsstücken gesucht haben, sind
enttäuscht. Ein Nachfolgeprojekt dieser Art scheitert an fehlenden Räumen in der Innenstadt.

Rote Zahlen hat die Kleiderkiste wohl immer geschrieben. Davon ist in der Info zu lesen, die die evangelische Kirchengemeinde für ihren Gemeindebrief vorbereitet hat. Die Kleiderkiste war ihr soziales Projekt zusammen mit dem Diakonischen Werk im evangelischen Kirchenbezirk Ortenau. Es startete vor sechs Jahren unter der Leitung
der damaligen Pfarrerin Renate Müller-Krabbe mit zwölf ehrenamtlichen Mitarbeitern. Tragbare gebrauchte Kleidung wurde hier sehr günstig an
Menschen weitergegeben, die wenig Geld haben oder die bewusst keine
neuen Dinge kaufen wollten.

Briefe geschrieben

„Es tut mir im Herzen weh, dass am 21. Dezember Schluss ist“, sagt
Ingeborg Reiling. Sie ist eine von zuletzt sieben ehrenamtlichen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und liebt ihre Einsatzzeiten am
Dienstagvormittag: „Wann hat man schon mal dankbare Leute um sich?“ Um
die Schließung vielleicht abzuwenden, habe das Team Briefe geschrieben und Unterschriften gesammelt – leider ohne Erfolg: „Die armen Leute
haben keine Lobby.“ Auch Doro Steurer-Braun, hauptamtliche
Mitarbeiterin der Diakonie, findet es schade, dass das Projekt zu Ende
geht: „Der Laden ist gut besucht, es ist reges Leben da.“ Man könnte
ihn auch weiterhin gut in der Stadt gebrauchen.

Die Schließung zum Jahresende sei ein langer Prozess gewesen, erklärt
die Dienststellenleiterin des Diakonischen Werkes in Achern, Gabriele
Gröger. Es habe mehrere Gespräche der Verantwortlichen gegeben, um das
Projekt zu retten. Während der Lockdowns in der Pandemie seien die
Einnahmen ausgeblieben und die Fixkosten für Miete und Nebenkosten
weitergelaufen. Neue Umsatzsteuervorschriften ab 2022 würden die
finanziell schlechte Lage weiter verschärfen. Bei der Kirchengemeinde
und der Diakonie handle es sich um Körperschaften, die Kleiderkiste
gelte als gewerblicher Betrieb. Deshalb dürften potenziellen Unterstützern auch keine Spendenquittungen ausgestellt werden.

„Wir sind alle traurig, dass es so ist. Aber uns bleibt nichts anderes übrig“, erklärt Pfarrerin Katrin Bessler-Koch. Die evangelische Kirchengemeinde habe das Projekt jedes Jahr bezuschusst. Die Entscheidung zur Schließung sei letztlich im Aussichtsrat des Diakonischen Werkes gefallen. Der Kirchengemeinderat
hoffe, dass diese für viele Menschen wertvolle Arbeit an anderer
Stelle weitergehen kann.

Die Räume verlassen

Bis Ende 2019 hatte der Caritasverband Acher-Renchtal einen
Kleiderladen im alten Josefshaus in der Kronengasse. Dann musste er die
Räume verlassen und sucht seitdem eine Möglichkeit, an anderer Stelle
neu zu eröffnen – ohne Erfolg. Vorstandsvorsitzender Robert Sauer weiß,
dass jetzt die Zeit drängt. „Es braucht dieses Angebot in Achern. Wir
streben an, dass es nicht zu einer Versorgungslücke kommt“, sagt
er. Regale und Kleiderständer habe man eingelagert, ehrenamtliche
Helfer gebe es und an der Kleidung würde es auch nicht scheitern. Aber
einen neuen Raum habe man noch nicht.

Das gleiche Ziel, einen Laden für gebrauchte Kleidung zu eröffnen und dazu ein täglich geöffnetes Begegnungscafé, hat der Verein Achern-Miteinander. Vorsitzende Monika Huber würde dabei gern mit den Sozialverbänden zusammenarbeiten. Doch auch sie hat noch keine Räume gefunden. Damit die Miete künftig finanziert ist, habe der Verein bereits Förderanträge gestellt. Ein Anlaufpunkt zum Treffen, zum Reden und zur Versorgung mit gebrauchter Kleidung in der Innenstadt brauche es dringend. Genau dieser Meinung waren vor sechs Jahren auch die
Erfinder der Kleiderkiste, die jetzt schließt.

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