Achern hat ein Netzwerk der Integration
„Achern Miteinander“ organisiert auch Hausaufgabenhilfe für Flüchtlingskinder. ©Michaela Gabriel
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Bericht aus Acher Rench Zeitung vom 27.07.2023 Matthias Heidinger
Die Arbeit von „Achern Miteinander“ ist eigentlich unbezahlbar. Die Hinwendung zu den Geflüchteten hat schwer messbare, aber dennoch klar sichtbare positive Auswirkungen. Der Verein ist für jede Hilfe dankbar.
Die durchdringendste Integrationsarbeit in der Stadt leistet der Verein „Achern Miteinander“ um Monika Huber, Werner Cartus und Magdalena Seiser. Was den Geflüchteten mit rund 90 Ehrenamtlichen und in Zusammenarbeit mit Stadt, Diakonie oder Caritas und unterstützt von Spendern geboten wird, ist enorm wertvoll.
Sie stellen Verbindungen her zu bereits gut integrierten Landsleuten. Sie schaffen Treffpunkte (Café Miteinander), sammeln und bieten günstige Kleider, Möbel und Geschirr, organisieren
Nachhilfe, begleiten Kinder, Senioren und Familien. „Viele kommen einfach nur zum Reden“, sagt Huber. Die Fahrradwerkstatt von Konrad Hasel ist Anlaufstelle und gelebte Integration. Der Verein verleiht auch Geld, wenn es mal eng wird, zum Beispiel für eine Wohnungskaution.
Um den Kleiderladen allein kümmern sich 20 Frauen. „Dieses Ehrenamt ist erfüllend, sinnstiftend“, beschreibt Huber, wie gut es vielen Engagierten tue, in Kontakt mit anderen Sinnvolles zu tun. Gerade bei der Familienbegleitung bräuchte der Verein noch Unterstützung.
Der Verein kennt die Probleme: die Wohnungsnot, die von manchen Vermietern ausgenutzt werde; die lange Wartezeit auf die Arbeitserlaubnis, Analphabetismus, die Bürokratie, kulturelle Unterschiede. Immer wieder schildern Huber und Seiser im Gespräch aber Beispiele gelungener Integration. Bereits integrierte Frauen besuchen in ihrer Freizeit die Unterkünfte und machen etwas mit den Kleinen, die keinen Kitaplatz haben. „Das freut mich wahnsinnig“, sagt Huber.
Räume gesucht
„Achern Miteinander“ hat ein wertvolles Netzwerk geschaffen, „das hilft und funktioniert“, sagt Magdalena Seiser, „wir wollen das verstetigen, doch dazu brauchen wir Räume“.
Das große Problem: Der Verein muss in absehbarer Zeit das Josefshaus in der Kronengasse 12 verlassen.
Noch ist nichts Neues gefunden, dabei bleibt das Ziel ein großes Begegnungszentrum.