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Tafel in Achern

Mehr Jüngere sind Kunden ARZ vom 7.6.2021 Foto und Bericht Martin Egg

Weniger Migranten, dafür mehr Deutsche um die Dreißig unter den Besuchern: Auch die Acherner Tafel stellt bei sich Auswirkungen der Corona-Pandemie fest.

Nicole Koller steht in ihrem Tafel-Laden in der Acherner Rosenstraße 18. Während einer mehrmonatigen Schließung im vergangenen Jahr wurde die soziale Einrichtung renoviert.

Achern.

Fast 40 Prozent der bundesweit 950 Tafeln verzeichneten laut einer Pressemitteilung des deutschen Tafelverbands im Mai mehr Kunden als im September des Vorjahres. Bei etwa genau so vielen Einrichtungen sei die Kundenzahl gleichgeblieben, allerdings habe sich deren Zusammensetzung geändert – hin zu Menschen in Kurzarbeit oder Empfängern von Arbeitslosengeld II (Hartz IV), heißt es. Auch mehr Rentner zählen offenbar zu den Besuchern der Tafel-Läden.

Eine Entwicklung, die Nicole Koller, Leiterin des Acherner Tafel-Ladens des Caritas-Verbands Achern-Renchtal in der Rosenstraße, nur bedingt bestätigen kann. Mit zwischenzeitlich 290 Bezugsausweisen, das entspreche etwa 700 erreichte Personen, seien zwar etwas mehr Kunden als im Vorjahr registriert worden, allerdings kämen derzeit weniger vorbei, berichtet Koller der ACHERN- RENCH-ZEITUNG. Ihr zufolge ist diese Zahl allerdings nicht ganz aussagekräftig, so habe man während der Corona- Krise die vorhandenen Ausweise nämlich einfach weiterlaufen lassen. Üblicherweise

müssen sich die Bezieher von Tafel-Leistungen jedes halbe Jahr einen neuen Ausweis ausstellen lassen. Zwischen März und September, ergänzt Koller, war das Geschäft außerdem geschlossen – es standen dringende Umbaumaßnahmen an.

Veränderungen stellten Kollers Mitarbeiter hingegen beim Sozialgefüge ihrer Kunden fest. Man habe weniger Migranten, dafür aber mehr jüngere, um die 30 Jahre alte Deutsche gezählt. Koller führt diese Entwicklung auf Geldknappheit bei Beschäftigten in vielen vom Corona-Lockdown der vergangenen Monate besonders gebeutelten Branchen zurück. Dazu zählen die Gastronomie, aber auch das Friseurgewerbe.

60 Quadratmeter Fläche

Eine Zurückhaltung beim Tafel-Besuch stellten die Acherner Mitarbeiter in der Gruppe der Senioren fest. Gerade ältere Menschen hätten Angst vor einer Ansteckung, glaubt Koller. Dabei seien die Hygiene-Bedingungen in ihrem Laden besser als im Supermarkt – auf einer Verkaufsfläche von 60 Quadratmetern würden unter Einhaltung aller gängigen Schutzmaßnahmen maximal drei Kunden auf einmal bedient.

Die deutschen Tafeln erhalten beispielsweise von Supermärkten, Bäckereien und anderen Lebensmittelgeschäften Produkte, die sich aus vielerlei Gründen nicht mehr zum Verkauf eignen. Oft ist allein schon eine kaputte Verpackung verantwortlich dafür, dass ein Päckchen Nudeln aussortiert wird. Solche Nahrungsmittel gibt die Tafel dann für einen symbolischen Preis an bedürftige Menschen weiter.

Wer also bei der Tafel einkauft, zeigt, dass er weniger Geld als andere für den Lebensunterhalt zur Verfügung hat. Koller arbeitet nun daran, potenziellen neuen Kunden die Angst vor einer mit dem Tafel-Besuch einhergehenden Stigmatisierung zu nehmen und plant einen Schnuppertag, an dem dann jeder einkaufen dürfe – egal ob mit oder ohne Bedürftigkeitsnachweis. Der Schnuppertag soll stattfinden, sobald es die Corona-Situation zulässt.

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Neue Fachstelle Wohnen

Ab 1.Oktober berät die Fachstelle Wohnen bei Problemen ARZ-5.6.21

Neue Fachstelle Wohnen

Ab dem 1. Oktober dieses Jahres bietet der Caritasverband Acher-Renchtal eine Anlaufstelle für Personen an, die Probleme mit ihrer Wohnungssituation haben.

Die Zentrale Fachstelle für Wohnen wurde in Achern vorgestellt, von links Karin Hättig, Oliver Rastetter, Klaus Muttach, Robert Sauer, Gregor Bühler, Carmelo Scalisi, Sonja schuchter, Matthias Braun. Foto: Peter Meier

Achern. In Kooperation mit insgesamt zehn Gemeinden seines Einzugsgebiets richtet der Caritasverband Acher-Renchtal zum 1. Oktober eine Anlaufstelle für Menschen ein, die sich Problemen in ihrer Wohnungssituation gegenübersehen. ie zehn Kommunen sind Achern, Oberkirch, Renchen, Kappelrodeck, Sasbach, Oppenau, Lauf, Bad Peterstal-Griesbach, Sasbachwalden und Lautenbach. Diese „Zentrale Fachstelle für Wohnen“ wurde am Freitagvormittag im Bürgersaal des Rathauses vorgestellt.

Carmelo Scalisi erläuterte die Konzeption dieser zentralen Fachstelle Wohnen. Er machte deutlich, dass die Beratungsstellen des Caritasverbandes von Menschen aufgesucht werden, die Rat und Hilfe in spezifischen Fragen der Lebensgestaltung haben. Hierzu gehören zunehmend Probleme mit der Wohnungssituation. Dabei wäre es wichtig, frühzeitig Beratung und Unterstützung zu suchen, nicht erst dann, wenn bereits Räumungsklage oder Zwangsvollstreckung drohen. „Gerade für Alleinerziehende

oder Familien mit Kindern ist ein drohender Wohnraumverlust mit großem Stress verbunden“, betonte Scalisi. Durch ein niederschwelliges Beratungsangebot und eine frühzeitige Inanspruchnahme sei es möglich, viele Schwierigkeiten noch außergerichtlich zu klären.

Das Angebot richtet sich insbesondere an Menschen mit niedrigen Einkommen oder Bezieher von Transfer- oder Lohnersatzleistungen, Menschen ohne familiäre oder sonstige Unterstützung oder mit gesundheitlichen Einschränkungen. Durch die Schaffung dieser zentralen Fachstelle Wohnen soll ein klar erkennbares Angebot für Problemfelder im Bereich Wohnen geschaffen werden. Das Angebot an Menschen, die hier Hilfe brauchen, reicht von der Beratung und begleitenden Unterstützung bei der Beantragung von Leistungen zur Sicherung von Wohnungskosten und Lebensunterhalt bis zur Begleitung und Vermittlung beispielsweise im Hinblick auf Gespräche mit Vermieter oder Wohnungsbaugesellschaften.

Leichte Erreichbarkeit

Kurzfristige Kontaktaufnahme und leichte Erreichbarkeit sind in Achern mit der Verbandszentrale inmitten des Behördenzentrums und seinen gesamten Beratungsdiensten gewährleistet, ebenso in Oberkirch mit der Außenstelle in zentraler Lage. Bei Bedarf können auch Termine in Form von Hausbesuchen stattfinden. Die Beratung erfolgt durch Fachkräfte der sozialen Arbeit mit Schwerpunkt Wohnungslosenhilfe. In Kooperation mit den Gemeinden, Wohnungsbaugesellschaften und psychosozialen Diensten soll sichergestellt werden, dass Informationen zum Bedarf, zur Wohnraumentwicklung oder auch städtebauliche Faktoren ausgetauscht werden, um den Mangel an geeignetem Wohnraum zu minimieren.

Diesen Mangel bezeichnete Robert Sauer, Vorsitzender des Vorstands des Caritasverbandes Acher-Renchtal, als „neue soziale Frage“, da immer

mehr Menschen gerade auch in prekären Situationen auf bezahlbaren Wohnraum angewiesen sind. Das Projekt „Zentrale Fachstelle Wohnen“ werde zu 80 Prozent aus Mitteln der Deutschen Fernsehlotterie finanziert, 20 Prozent steuern die beteiligten Gemeinden mit rund 10 Cent je Einwohner bei. Die Gesamtkosten für die kommenden drei Jahre bezifferte Sauer auf 250000 Euro. Dann werde eine Bilanz gezogen, Fördermittel gibt es, ab dem 4. Jahr keine mehr. Der Caritasverband Acher-Renchtal wird eine 100 Prozentstelle für eine Fachkraft schaffen, er hoffe auf viel Interesse für diese interessante Aufgabe.

In ihren Stellungnahmen wiesen die Gemeindevertreter darauf hin, dass es sich hier um eine Pflichtaufgabe der Kommune handelt, der sie sich auch stellt. Die enge Zusammenarbeit im Verbandsgebiet mache Sinn, zumal die Entwicklung bei den Mietpreisen deutlich nach oben geht.

Bei einer Anlaufstellt wie der Fachstelle Wohnen seien Berührungsängste geringer. als wenn gleich das Rathaus eingeschaltet werden soll, in der Solidargemeinschaft von Caritas und beteiligten Gemeinden seien viele Probleme besser zu schultern, so die Erwartung.

Preiswertes Segment

Angesprochen wurde auch der Beitrag der Gemeinden zum sozialen Wohnungsbau und zur Unterbringung von Menschen in prekären Situationen, OB Klaus Muttach verwies unter anderem auf Vereinbarungen mit Investoren, 15 Prozent des neu geschaffenen Wohnraums Mietern mit Wohngeldberechtigung zur Verfügung zu stellen. Sein Oberkircher Kollege Braun nannte die Städtische Wohnungsbaugesellschaft, die insgesamt 600 Wohnungen auch im preiswerten Segment vermietet.

 

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Covid-Impfungen mehrsprachig

15-sprachige Infos zu COVID-Impfungen

Das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten Berlin (LAF) unterstützt die Impfkampagne gegen Covid-19 mit einem Aufklärungs-Video in 15 Sprachen. Neben Arabisch und Farsi, den beiden häufigsten Sprachen unter Geflüchteten, wurde bei den Übersetzungen auch an Sprachgruppen gedacht, die weniger im Bewusstsein sind, etwa die beiden kurdischen Sprachen Sorani und Kurmandschi, Tigrinya, Somali und Amharisch für den ostafrikanischen Bereich, dazu Türkisch, Urdu, Vietnamesisch sowie die Weltsprachen Englisch, Russisch und Französisch. Erstmals steht auch eine Version auf Romanes zur Verfügung, das in unterschiedlichen Dialekten von den Roma gesprochen wird. Das Video liefert Fakten zum Impfen und kann über den Kreis der Unterkünfte hinaus in vielen migrantischen Communities zur Akzeptanz des Impfens beitragen.
Die Videos finden Sie hier:

https://www.youtube.com/channel/UCBozvFtZF5uLgjGNvX9NZzg

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