Presseberichte

Achern Miteinander eröffnet eine Kleiderkammer

Ukrainische Kriegsflüchtlinge sollen zuerst versorgt werden / Offen für alle Bürger mit wenig Geld Viele Spenden müssen sortiert werden: Der Verein Achern Miteinander eröffnet demnächst eine Kleiderkammer für Flüchtlinge und Einheimische. Foto: Michaela Gabriel

Achern. Dass die Hilfsbereitschaft gegenüber ukrainischen Kriegsflüchtlingen groß ist, spürt auch der Verein Achern Miteinander. Kaum hatte er in den eigenen Reihen den Wunsch geäußert, gebrauchte Kleidung weiterzugeben, setzte eine Flut von Spenden ein. Noch gibt es keine offiziellen Annahme- und Abgabezeiten, aber die Vorbereitungen für eine neue Kleiderkammer in Achern laufen auf Hochtouren.

„Der Bedarf ist einfach da, man muss da jetzt was machen”, sagt die Vorsitzende Monika Huber. Sie sprach Vereinsmitglied Philipp Schäfer an. Das ehemalige Josefshaus in der Kronengasse, das seine Familie besitzt, habe zwar keine funktionierende Heizung mehr. Doch darauf könne man in der warmen Jahreszeit verzichten – wenn es nur einen Raum gäbe, in dem gebrauchte Kleidung angeboten werden könnte. Philipp Schäfer stimmte zu und stellte ausgediente Regale aus seinem Geschäft zur Verfügung.

Konrad Hasel vom Vereinsvorstand bereitete in tagelangen ehrenamtlichen Arbeitseinsätzen den Raum im alten Josefshaus für das Projekt mit dem Arbeitstitel „Kleiderbox“ vor. Petra Münch gewann zehn Frauen für das Sichten und Sortieren von Sachspenden. „Das Diakonische Werk hat uns Reste von Kleiderständern aus ihrer ehemaligen Kleiderkiste überlassen“, berichtet sie. Der Caritasverband Acher-Renchtal steuere leihweise Kleiderständer aus seinem ehemaligen Kleiderladen bei. Kleine Anschaffungen könnten aus Spenden finanziert werden. Hunderte Paar Schuhe warten darauf, jemandem warme Füße zu bescheren. Das Sortieren von Hosen, Pullovern, Shirts, Hemden und Blusen beschäftigt die elf Frauen nahezu täglich. „60 bis 80 Kartons Kleiderspenden sind angekommen, ohne dass wir einen Aufruf gemacht haben“, erzählt Petra Münch. „Die Sachen gehen bestimmt weg wie nichts“, freut sich Monika Huber über die große Dynamik in dem Hilfsprojekt.

Auch der Gebrauchtwaren-Laden der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in der Fautenbacher Straße biete gebrauchte Kleidungsstücke an. Daran erinnert die Stadtverwaltung. „Zu den Bemühungen des Vereins Achern Miteinander liegen uns keine näheren Informationen vor, weshalb wir dazu keine Bewertung abgeben können“, heißt in einer ersten Reaktion.

Die Kleiderkammern der Diakonie und des Caritasverbandes hätten leider schließen müssen. Der Caritasverband sei auf der Suche nach neuen Räumlichkeiten. Hierfür habe die Stadtverwaltung finanzielle Hilfe vermittelt. Allerdings sei der Verband bei der Suche nach Räumlichkeiten noch nicht fündig geworden.

Noch vor Ostern sollen ukrainische Flüchtlinge in der neuen Kleiderbox eine kostenlose Erstausstattung an Kleidung und Schuhen aussuchen dürfen: „Das haben wir auch bei den Flüchtlingen so gemacht, die ab 2015 angekommen sind“, so Monika Huber. Nach Ostern werde die Kleiderbox dann zweimal pro Woche für alle Bürger geöffnet, die wenig Geld haben. Für kleine Beträge werde man Kleidung abgeben. „Die Annahme-Zeiten geben wir auf unserer Internetseite und in der Zeitung bekannt“, so die Vorsitzende: „Wir bitten darum, keine Spenden vor die Tür zu stellen.“

Derzeit sind provisorisch mehrere Angebote von Achern Miteinander in der Kronengasse konzentriert, die für alle zur Verfügung stehen, die sie brauchen – auch für Einheimische. Es gibt die Fahrradwerkstatt, die gespendete Fahrräder wieder verkehrssicher macht und günstig abgibt, gebrauchte Geschirr- und Haushaltswaren und bald auch die Kleiderbox. Trotz einiger Leerstände in der Acherner Innenstadt hat Achern Miteinander noch keine Räume für ein Begegnungszentrum mit Café. Mehrmals scheiterte die Anmietung an den Preisvorstellungen der Vermieter.

Internet

achern-miteinander.de

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Hausaufgabenhilfe

im Bild: Diyar Bakir, Hadi Alknaan

Bericht aus Achern Aktuell vom 01.04.2022

 
Ehrenamtliche von Achern Miteinander bieten schon seit 2015 Hausaufgabenhilfe für geflüchtete Kinder, aber auch Unterstützung für Erwachsene bei der Vorbereitung auf Sprachprüfungen an. Inzwischen sind es um die 20 HelferInnen, die zurzeit 30 Kindern und drei Erwachsenen beim Deutschlernen zur Seite stehen.
Seit Oktober letzten Jahres sind darunter auch zwei 19-jährige Syrer, die vor sechs Jahren nach Achern kamen und nun im Sozialraum der Gemeinschaftsunterkunft in der Hornisgrindestraße einmal pro Woche drei Kinder unterstützen.
Darüberhinaus konnten wieder ältere Schüler des Gymnasiums Achern und der Heimschule Lender für dieses Engagement gewonnen werden. Dank der Zuwendung der Peter Neef Stiftung von 3.600€ erhalten die Schüler dafür eine kleine finanzielle
Anerkennung.
In Zusammenarbeit mit den SozialarbeiterInnen des Ortenaukreises und der Lehrerin  Frau Horvath von der Gemeinschaftsschule, organisiert Bernd Kösters, ehemaliger Lehrer der Heimschule Lender, seit mehreren Jahren diese wichtige Arbeit für den Verein.
Dafür sind ihm die Kinder, deren Eltern und der Verein sehr dankbar.

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Verein sucht Helfer für Flüchtlingskinder

Gemeinsam: Hadi Alknaan aus Syrien hat selbst Hilfe erfahren und hilft jetzt anderen Flüchtlingskindern beim Lernen.Foto: Michaela Gabriel

Achern Miteinander vermittelt Unterstützer / Peter-Neef-Stiftung finanziert das Angebot

Bericht aus Acher Bühler Bote vom 17.3.2022

 

Achern. Konzentriert stecken drei Kinder die Köpfe in ihre Bücher. Sie lesen oder rechnen mit zwei großen Helfern an ihrer Seite. „Es macht mir Spaß, den Kindern zu helfen“, sagt der 19-jährige Hadi Alknaan aus Syrien. Er selbst steht kurz vor seinem Schulabschluss an den Beruflichen Schulen Achern. Einmal pro Woche unterstützt er im Sozialraum der Gemeinschaftsunterkunft in der Hornisgrindestraße zwei Achtjährige und ein zehnjähriges Flüchtlingskind.

 

Wir haben uns damals auch gefreut, wenn jemand zu uns kam.

Diyar Baki Schüler

Genau wie sein Klassenkamerad Diyar Baki. Er ist ebenfalls 19 Jahre alt und kam vor sechs Jahren aus Syrien nach Achern. „Wir haben uns damals auch gefreut, wenn jemand zu uns kam, um die Sprache zu lernen“, erinnert er sich. Wie die Grundschüler, denen er heute beim Lernen hilft, sei er auch gewesen.

Mehrere ältere Schüler, auch von der Heimschule Lender in Sasbach und vom Gymnasium Achern hat der Verein Achern Miteinander gewonnen, um Flüchtlingskinder zu unterstützen. Er kann ihnen dank einer Zuwendung in Höhe von 3.600 Euro von der Peter-Neef-Stiftung sogar eine kleine finanzielle Anerkennung für ihren Einsatz bezahlen. Vereinsvorsitzende Monika Huber ist froh, diesen Anreiz bieten zu können. Sie weiß, dass jedes Flüchtlingskind Hilfe beim Lernen bräuchte und es gar nicht genug ehrenamtliche Helfer dafür geben könne. Die logistische Meisterleistung, Helfer und Kinder zusammenzubringen, vollbringt bei Achern Miteinander seit Jahren der pensionierte Lehrer Bernd Kösters aus Sasbach. „Der Bedarf ist immer da“, bestätigt er. Er selbst helfe einem jungen Mann aus Gambia einmal pro Woche in Mathematik und begleitet eine Familie aus dem Irak. Deren Kinder hätten in den Zeiten mit Homeschooling keine Fortschritte machen können. Ihre Eltern konnten ihnen mit den Aufgaben nicht helfen: „Corona hat da einiges angerichtet.“

Inzwischen seien wieder Treffen von Hausaufgaben-Helfern und Flüchtlingskindern in den Sozialräumen der Gemeinschaftsunterkünfte möglich. 18 Helfer kümmerten sich derzeit um 30 Kinder. Die Jugendlichen unter den Ehrenamtlichen verliere er aber meist, wenn sie ihren Abschluss gemacht haben. Deshalb bemühe er sich, ständig neue zu gewinnen.

Kinder zu finden, die Hilfe beim Lesen und Rechnen brauchen, ist für Bernd Kösters leicht. Er werde von den Sozialarbeitern des Ortenaukreises angesprochen und bekomme Hinweise von der Gemeinschaftsschule Achern. Die Lehrerin der Vorbereitungsklassen, Timea Horvath, sorge für passendes Übungsmaterial. Die allermeisten Flüchtlingskinder bräuchten keine pädagogische Fachkraft. Es komme für sie darauf an, Deutsch zu üben. Hadi Alknaan und Diyar Baki gelingt das auch beim Kartenspielen mit den Kindern: „So lernen sie die Zahlen und Farben.“ Manchmal kämen auch weitere Kinder dazu, um zu spielen oder etwas zu fragen.

Im Idealfall entwickle sich über die wöchentliche Hilfe beim Lernen eine Beziehung, von der die zugewanderten Familien längere Zeit profitieren, so Monika Huber. Die Rentner unter den Helfern hätten ihre Schützlinge auch schon in den Zoo mitgenommen und so ihren Horizont erweitert. Die Begleitung einer Familie zu übernehmen, sei dagegen umfangreicher. Wer neu in Deutschland sei, brauche Hilfe bei Behördengängen oder beim Lesen und Verstehen von Briefen in deutscher Sprache. Achern Miteinander hat nicht genug Ehrenamtliche, um jetzt neu ankommende Familien aus der Ukraine persönlich zu begleiten. Diese können aber von Anfang an die materiellen Hilfen des Vereins in Anspruch nehmen: die Fahrradwerkstatt und den Geschirrladen in der Kronengasse und bald auch wieder einen Laden für gebrauchte und gut erhaltende Kleidung.

 

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Wir haben immer noch viel zu tun

Zur Person Monika Huber Monika Huber ist Vorsitzende und Koordinatorin von „Achern Miteinander“. Der Verein will den Menschen in Achern bei der Integration unterstützen und verschiedene Möglichkeiten schaffen, um in Kontakt zu kommen, nicht nur in der Flüchtlingshilfe.

Bericht aus Acher Bühler Bote vom 7.3.2022

Achern. Rund eineinhalb Millionen Menschen haben nach Angaben der Vereinten Nationen die Ukraine wegen des Kriegs verlassen. Ein Teil der Flüchtlinge wird auch in der Region Zuflucht suchen.

ABB-Redaktionsmitglied Stefanie Prinz hat mit Monika Huber darüber gesprochen, was das für die Arbeit der ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer in Achern heißt. Huber ist Vorsitzende und Koordinatorin des Vereins Achern Miteinander, ehemals Arbeitskreis Migration. Was bedeutet es für die ehrenamtlichen Helfer des Vereins, wenn Menschen, die aus der Ukraine geflüchtet sind, in Achern zusätzlich zu den weiteren Flüchtlingen dazukommen werden?

 

Huber Wir haben immer noch viel zu tun mit allem, was wir seit 2014 und 2015 anbieten. Die Menschen aus der Ukraine können selbstverständlich auf unsere materiellen Angebote zurückgreifen, wenn sie zum Beispiel Fahrräder oder Geschirr brauchen, so wie jeder bedürftige Acherner auch. Nach wie vor sind wir aber auf der Suche nach geeigneten Räumen für einen Kleiderladen mit Café. Wir organisieren weiterhin Hausaufgabenhilfe für Schulkinder sowie ehrenamtliche Unterstützung für Erwachsene beim Sprachenlernen. Aber wir bräuchten noch mehr Helfer. Es gibt ja in Achern Menschen aus der Ukraine und ich denke, dass diese sich auch um ihre Landsleute kümmern werden. Allein wegen der Sprache wäre das wichtig. Welche konkreten Herausforderungen sehen Sie durch diese neue Situation kommen?

 

Huber Wohnen ist weiterhin ein großes Thema. Die Acherner Gemeinschaftsunterkünfte am Bahnhof und in der Hornisgrindestraße unter der Regie des Ortenaukreises sind voll belegt. Da die ukrainischen Flüchtlinge kein Asylverfahren durchlaufen müssen, kommen sie wohl direkt in die Anschlussunterbringung, für die die Gemeinden zuständig sind. Das heißt, es ist dann die Aufgabe der Stadt, die Menschen mit Wohnraum zu versorgen. Es gibt in Achern um die 400 leerstehende Wohnungen, da muss an die Eigentümer appelliert werden, den Menschen Wohnmöglichkeiten anzubieten. Jahre im Container zu leben, ist nicht gut, auch was die Integration angeht, weil die Leute dann zu abgeschottet sind. Auch das Thema Kindergartenplätze und Beschulung wird relevant werden. Sie sprachen schon an, dass es an Helfern fehlt?

 

Huber Wir haben gerade neue Begleiter für unsere Hausaufgabenbetreuung engagieren können, vor allem für Grundschulkinder, aber auch für Erwachsene, die Sprachkurse besuchen. Im Moment sind etwas über 100 Menschen in den beiden Gemeinschaftsunterkünften, die ungefähr zwei Jahre da leben und auch danach noch von uns weiter begleitet werden, wenn sie in Achern bleiben. Dafür bräuchten wir noch mehr Ehrenamtliche, die sich individuell um eine geflüchtete Familie kümmern, zum Beispiel Briefe übersetzen, Arztbesuche begleiten, mal gemeinsam einen Ausflug machen oder am Anfang zeigen, was in Achern wo ist. Nach Corona könnte ich mir auch vorstellen, dass die Stadtverwaltung die Neuankömmlinge ins Rathaus einlädt, um ihnen die Berührungsängste mit dieser Institution, in der sich das Migrationsamt befindet, zu nehmen. Könnte die Hilfsbereitschaft für die Flüchtlinge, die schon da sind oder aus anderen Teilen der Welt ankommen, abnehmen, wenn die Menschen aus der Ukraine da sind? Der Krieg in Osteuropa ist ja gerade sehr viel präsenter als Konflikte in anderen Krisenregionen.

 

Huber Ich habe den Eindruck, dass die Hilfsbereitschaft sehr groß ist. Wie sehr das anhalten wird, wird sich erst noch zeigen. Die Situation bedrückt uns alle sehr. Wir hatten 2015 einen großen Aufruf. Aus der Zeit habe ich noch rund 150 E-Mail-Adressen von Freiwilligen, die wir wieder ansprechen könnten. Ich denke schon, dass einige bereit wären, sich wieder zu engagieren. Doch einige begleiten nach wie vor „ihre“ Familien, die sie seit 2015 unterstützen. So sind auch Freundschaften entstanden. Im Internet wird auf rassistische Art und Weise schon von den Ukrainern als „richtige“, weiße Flüchtlinge gesprochen.

 

Huber Als 2015 die ersten Flüchtlinge hier ankamen, hat das schon das Stadtbild verändert, man kannte das nicht. Je weiter entfernt andere Menschen von unserem Kulturkreis scheinen, desto mehr sind wir in der Regel mit einer Kontaktaufnahme zurückhaltend. Wer gar keinen Kontakt zu diesen Menschen hat, sieht das noch stärker und hat eher ein Gefühl von Fremdheit. Deshalb sind individuelle Begegnungen und das Sich Kennenlernen so wichtig. Dafür setzen wir uns nach wie vor ein und sind sehr bemüht, Begegnungsmöglichkeiten zu schaffen.

 

Internet

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Übergabe von Spielzeugspenden für geflüchtete Kinder

im Bild: K. Stockinger, M. Schmitt-Beck

Bericht aus Achern Aktuell vom 26.02.2022

 
Groß war die Freude in den beiden Gemeinschaftsunterkünften für Geflüchtete am
Bahnhof und in der Hornisgrindestraße bei der Übergabe von gesammelten
Spielzeugspenden.
Derzeit sind dort 32 Familien mit 42 Kindern in Einzel- bzw. Doppelzimmern
untergebracht.
Die Spielsachen waren von zwei Ehrenamtlichen, K. Stockinger und M. SchmittBeck, sortiert und altersgerecht in Überraschungstüten für die Kinder gepackt
worden. In Absprache mit dem Sozialarbeiter konnten sie letzte Woche überreicht
werden.
Mit strahlenden Gesichtern und großer Dankbarkeit wurden die Geschenke
entgegengenommen

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