Gottesdienst bringt Kulturen zusammen

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Bericht aus Achern Aktuell  vom 05.09.2022

Achern. Die evangelische Pfarrerin Felicitas Otto betete und predigte diesen Sonntag in der Acherner Christuskirche Seite an Seite mit der freikirchlich-charismatischen Pastorin Lisa Wiegert von der World Wide Christ Mission aus Offenburg.

Ein muslimischer Flüchtling aus der Türkei berichtete im christlichen Gottesdienst von seinem Neuanfang in Achern und Delegierte der Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) aus aller Welt erlebten es mit. Sie klatschten zum getanzten Lobpreis des neu gegründeten afrikanischen Netzwerks „Gemeinsam gegen Einsamkeit“ aus Achern und wurden von Geflüchteten und Engagierten des Vereins „Achern Miteinander“ bekocht.

„Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt“ ist das Motto des Weltkirchentreffens in Karlsruhe. Christen seien es auch, die mit Initiativen zur Seenotrettung Menschen im Mittelmeer vor dem Ertrinken retten, erklärte Gabriella Balassa. Die Bezirksbeauftragte für Flucht und Migration der Diakonie in der Ortenau eröffnete im evangelischen Gemeindehaus in der Martinstraße die Ausstellung „Grenzenlose Menschlichkeit. Man lässt keine Menschen ertrinken. Punkt.“ Sie wurde von der Stiftung Deutsches Albert-Schweitzer-Zentrum und dem Bündnis „United4Rescue“ aus eindrücklichen Bildern zusammengestellt und ist bis Ende September in Achern zu sehen.

Ein orangenes T-Shirt mit der Aufschrift „here2help“ kennzeichnete Carolin Braatz aus Hessen als Betreuerin der ÖRK-Delegierten auf ihrer Exkursion mit dem Zug nach Achern. Sie habe bereits am letzten ÖRK-Treffen vor neun Jahren in Korea teilgenommen und sei beeindruckt von der Vielfalt der Christen in der Welt, berichtete sie: „Ich sehe bei der Vollversammlung die großen Unterschiede, aber auch den Wunsch nach Einheit.“ Das Treffen biete die Chance, sich gegenseitig wahrzunehmen und aufeinander zu hören.

Begleitet wurde sie von einem Dutzend Delegierter aus vielen Ländern von Kongo bis Kanada, von Japan bis Indonesien und von den USA bis zu den Niederlanden. Dass es weniger waren als erwartet, führte sie auf das anstrengende Programm zurück, das den Teilnehmern der Vollversammlung geboten werden. Schon am Samstag hatten sie Exkursionen zu vielen Zielen in Baden unternommen (siehe Seite 23).

„Ich war gestern in Kehl, an der Grenze zu Frankreich. Very nice“, erzählte Tafa Tapaleao aus Neuseeland. Der Theologe nahm den weiten Weg auf sich, um Theologen anderer Kirchen zu treffen. Dabei gehe es nicht um Religion, sondern um Gemeinschaft und die Liebe Gottes zu allen Menschen, sagte er. Die kam auch im Gottesdienst zum Ausdruck. Gott schenke Vergebung und ermögliche Versöhnung, so Pfarrerin Felicitas Otto. Wer seine Liebe annehme, werde ein neuer Mensch. Er könne dann Licht sein in der dunklen, chaotischen Welt, so Pastorin Wiegert.

In Achern habe er hilfsbereite Menschen und Freiheit gefunden, berichtete Durmus Dagasal aus der Türkei. Er sei in seiner Heimat im Gefängnis gewesen, weil er sich ehrenamtlich um andere gekümmert habe. Auch der Verein Achern Miteinander lebt christliche Werte. Anteilnahme, Freundschaft und Gemeinschaft gehören zu der Hilfe, die die Mitglieder organisieren. Vorsitzende Monika Huber führte den internationalen Besuch am Nachmittag in die Illenau, in das Begegnungszentrum des Vereins in der Kronengasse und zum Abschlussgebet ins Acherner Klauskirchl.

Dass die weiße Fahne des internationalen ÖRK-Treffens auch in Achern wehte, hatte die Evangelische Erwachsenenbildung Ortenau unter der Leitung von Pfarrerin Claudia Roloff initiiert. Die Begegnung unter dem Motto „Versöhnung“ brachte Menschen aus aller Welt, Mitglieder der Acherner evangelischen Kirchengemeinde und anderer Konfessionen zusammen. Das sei ein Gewinn gewesen, bilanzierte Pfarrerin Otto. „Wir sind beschenkt worden.“

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