Wie können die Kräfte der Organisationen und Verbände, die sich die Verbesserung des Sozialen Miteinanders in Achern verschrieben haben, zum Wohle der Bürger gebündelt werden?
Diese übergeordnete Frage diente als Leitmotiv für den „Runden Tisch zum Sozialen Leben in Achern“ zu dem der Ortsverein der SPD in Achern am 25.01.23 einlud.
Die Vertreterinnen und Vertreter der Diakonie Ortenau, der Caritas Acher-Renchtal, der Arbeiterwohlfahrt Ortenau, des Vereins „Achern Miteinander“ und des Ortsvereins der SPD diskutierten zum wiederholten Male über die aktuellen sozialen Belange in Achern.
Erneut wurde sehr deutlich, in welcher Breite das Unterstützungsangebot der anwesenden Organisationen die Bedürfnisse der Bürger in Achern abdeckt. Die Aktivitäten reichen von den Beratungsangeboten der Diakonie und der Caritas (Beratung für Schwangere und junge Familien, Sucht- und Schuldnerberatung, Beratung für psychisch Erkrankte) über die Betreuung von Obdachlosen, der Organisation der Tafelläden.
Der Verein „Achern Miteinander“ ist stark engagiert in der Betreuung von Menschen mit geringem Einkommen und deren Versorgung mit günstigen Möbeln, Geschirr, Kleidern, Spielen und Fahrrädern und organisiert zudem das „Café Miteinander“.
Die Vertreter von „Achern Miteinander“ berichteten von ihren Bemühungen ein Begegnungszentrum zu realisieren. Die Idee zielt auf die Einrichtung einer zentral liegenden Begegnungsstätte, in der sich alle Bürger, egal ob Alt und Jung oder Menschen unterschiedlicher kultureller und religiöser Prägungen begegnen können, um sich auszutauschen oder soziale Angebote wahrzunehmen. An solch einem Ort könnte auch die Jugend- und Seniorenarbeit in Achern eine stärkere sichtbare Präsenz bekommen. Das Angebot sollte als Ergänzung zum Angebot der Illenau Werkstätten verstanden werden, da hier andere Zielgruppen angesprochen werden.
In der anschließenden Diskussion kristallisierten sich sehr schnell die sozialen Themen heraus, die alle Anwesenden als dringend verbesserungswürdig in Achern betrachten. Der prinzipielle Mangel an bezahlbaren Mietwohnungen betreffe unterschiedlichste Bevölkerungsgruppen in massivster Weise. Das Potential, vorhandenen Bestandswohnungen als bezahlbaren Wohnraum zu heben, wird in Achern nicht konsequent genug ausgeschöpft.
Zudem wurde die Notwendigkeit betont, die Probleme der sozial Schwächeren in Achern stärker in den Vordergrund zu stellen bzw. in der Bevölkerung sichtbarer zu machen. Soziale Benachteiligung sei nicht nur auf Migranten begrenzt. Bedürfnisse von älteren Bürgern, Familien und vor allem Kindern und Jugendlichen finden in der Stadt Achern nicht die erforderliche Aufmerksamkeit. Erste Ideen wurden ausgetauscht und eine weitere Vertiefung hierzu vereinbart.
Nach zweieinhalb Stunden angeregtem und intensiven Austausches wurde beschlossen, dieses Format des „Runden Tisches“ im Sinne eines Netzwerkes von am sozialen Miteinander interessierten Verbänden und Organisationen in 2023 zu intensivieren.