Die ehrenamtlich Aktiven des Vereins Achern Miteinander stellten Vertretern vieler Institutionen ihre Angebote für Menschen mit geringen finanziellen Mitteln in der Kronengasse 12 in Achern vor.
Der Verein Achern Miteinander hat nach Ausbruch des Ukraine-Krieges rasch gehandelt. Am Mittwoch gab der Verein Einblicke in seine Arbeit.
Staunen über das große Angebot gab es am Mittwochnachmittag in der Kronengasse 12 in Achern. Der Verein Achern Miteinander hatte eingeladen und viele Vertreter von Kirchen, Wohlfahrtsverbänden und Charity-Clubs sowie die Integrationsbeauftragten umliegender Gemeinden kamen. Sie trafen engagierte Ehrenamtliche und viele Besucher der Fahrradwerkstatt, des Geschirrladens sowie der neuen Spiele- und Kleiderbox.
„Wir sind froh über alle Unterstützung”, sagte Vereinsvorsitzende Monika Huber. Achern Miteinander habe sich aus dem Arbeitskreis Migration Achern (AMA) entwickelt und sich geöffnet für alle Bedürftigen. Vor sieben Jahren habe man eine Fahrradwerkstatt für Flüchtlinge in der Kronengasse eröffnet, die inzwischen rund 800 gespendete Fahrräder hergerichtet und für kleine Beträge abgegeben habe. So lange stelle Familie Schäfer kostenfrei Räume im ehemaligen Josefshaus und der ehemaligen Pfarrbücherei zur Verfügung.
Für kleines Geld
Inzwischen gebe es seit drei Jahren einen Geschirrladen, der für kleines Geld gespendete Haushaltswaren abgibt. Vor wenigen Wochen habe Achern Miteinander eine Kleiderbox und eine Spielebox eröffnet. Das sind zwei große Räume, in denen gespendete Kleidung und Spielsachen abgegeben werden. Der Rotary Club Offenburg-Ortenau habe für den Start 80 Kartons Kleidung gespendet. „Die Kundschaft ist dankbar. Sie kommt noch überwiegend aus der Ukraine, aber auch Einheimische dürfen gerne kommen”, erklärte Bereichsleiterin Petra Münch.
„Hier sind sehr viele sehr engagiert dabei und es sind alle willkommen”, erklärte Philipp Schäfer. Spenden seien hilfreich, um das Angebot das ganze Jahr aufrecht zu erhalten, auch in der kalten Jahreszeit. Aktuell habe der Zonta Club Offenburg Ortenau 1000 Euro gegeben. Erika Reiter, Werkleiterin von Segezha Packaging in der Fautenbacher Straße, stellt seit Kurzem wieder eine ungenutzte Fabrikhalle für das Möbellager des Vereins kostenlos zur Verfügung. Daraus habe der Verein zwei Wohnungen möblieren können, die die Stadt Achern für Flüchtlinge angemietet hat, so Monika Huber.
Anlaufstelle geschaffen
Die Stadtverwaltung wurde von Bürgermeister Dietmar Stiefel vertreten. Die Fraktion der Freien Wähler im Gemeinderat repräsentierte Stadtrat Thomas Beck. „Es ist großartig, was hier entstanden ist. Der Verein hat schnell auf den Krieg in der Ukraine reagiert und eine Anlaufstelle zur Versorgung mit Kleidung geschaffen. Der Bedarf dafür ist da – nicht nur bei Flüchtlingen. Es sollte eine Dauerlösung geben für dieses Angebot.” „Sehr beeindruckend” nannte auch Pfarrer Simon Dreher von der katholischen Kirchengemeinde das Angebot. An dieser Anlaufstelle in der Kronengasse würden die Menschen angenommen.
Toll finde er, dass der Verein sich weiter entwickle. „Hier decken Ehrenamtliche ein großes Spektrum ab”, stellte Gabriella Balassa vom Diakonischen Werk fest. Die zentrale Lage mitten in Achern sei wichtig und das Angebot gelte allen Menschen mit schmalem Geldbeutel: „Hier gibt es auch Begegnung und Austausch unter verschiedenen Nationalitäten, die in der Stadt zusammenleben.” Cordula Braedel-Kühner vom Lions Club Achern sah bei Achern Miteinander eine „Willkommenskultur in warmer Atmosphäre und mit großer Professionalität.”
Info
Angebot für alle
Die neue Kleiderbox und Spielebox in der Kronengasse 12 ist dienstags und mittwochs von 14 bis 16 Uhr geöffnet, der Geschirrladen mittwochs von 15 bis 17 Uhr und die Fahrradwerkstatt mittwochs und freitags von 15 bis 18 Uhr. Im Möbellager des Vereins Achern Miteinander in der Fautenbacher Straße 24 kann man sich donnerstags von 17 bis 18 Uhr ohne Anmeldung umschauen.
Internet: www.achern-miteinander.de